Von der Rabattaktion zum globalen Wirtschaftsfaktor
Die Ursprünge des Black Friday reichen in die 1960er-Jahre zurück. In den USA markiert er traditionell den Start des Weihnachtsgeschäfts am Tag nach Thanksgiving. Heute hat sich das Konzept weltweit etabliert – nicht nur im stationären Handel, sondern vor allem im Online-Shopping. Mittlerweile sprechen viele von der "Black Week" oder gar vom "Black November", da sich die Aktionszeiträume immer weiter ausdehnen.
Für Unternehmen bietet der Black Friday enorme Umsatzpotenziale. Laut Handelsstudien erzielen einige Anbieter*innen bis zu 30 Prozent ihres Jahresumsatzes allein in diesem Zeitraum. Das hat allerdings Konsequenzen für alle operativen Bereiche entlang der Wertschöpfungskette. Auch Verbraucher*innen planen ihre großen Anschaffungen gezielt in diese Zeit, wodurch sich Nachfrage und Druck auf die Lieferketten punktuell extrem verdichten.
Die Kehrseite des Konsumhochs: Belastung in der Logistik
In kaum einem Bereich wird die Herausforderung so deutlich spürbar wie in der Logistik. Lager sind randvoll, die Kommissionierung arbeitet im Akkord, Verpackung und Versand laufen im Schichtbetrieb. Zustelldienste erleben in der Black Week ein Volumenhoch, das selbst das Weihnachtsgeschäft in den Schatten stellt. Viele Versandzentren verzeichnen eine Vervielfachung ihrer regulären Sendungsmengen. Gleichzeitig bleibt das Zeitfenster für die Abwicklung knapp, da viele Kund*innen eine Lieferung binnen 24 bis 48 Stunden erwarten.
Mitarbeitende in Lagerhallen, Sortierzentren oder auf der letzten Meile müssen dabei nicht nur physisch belastbar, sondern auch zeitlich hochflexibel sein. Arbeit auf Abruf, Wochenendschichten und eine hohe Taktung der Abläufe fordern von Arbeitgeber*innen eine extrem belastbare Personalplanung. Nicht selten geraten bestehende Teams an ihre Kapazitätsgrenzen.
Zeitarbeit als Flexibilitätsmotor in Peak-Zeiten
Gerade in dieser Phase greifen viele Unternehmen verstärkt auf Arbeitnehmerüberlassung zurück. Personaldienstleister*innen können kurzfristig geschultes Personal zur Verfügung stellen, um Bedarfsspitzen aufzufangen. Das betrifft insbesondere einfache Tätigkeiten wie Kommissionierung, Verpackung oder Sortierung, aber auch Fahrer*innen, Fachlagerist*innen und IT-unterstützende Rollen für Scan- und Warenwirtschaftssysteme.
Dabei sind Geschwindigkeit, Verfügbarkeit und Qualität entscheidend. Unternehmen, die frühzeitig planen und mit erfahrenen Personaldienstleister*innen kooperieren, können Engpässe vermeiden. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an temporäre Arbeitskräfte deutlich: Digitale Kompetenzen, Belastbarkeit, Zuverlässigkeit sowie ein sicheres Handling moderner Logistiksysteme sind ebenso gefragt wie Schulungsbereitschaft und Teamfähigkeit.

