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Black Friday & Arbeitsmarkt: Jährliche Mammutaufgabe für die Logistik

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veröffentlicht am 27.10.2025

Ende November dreht sich in vielen Unternehmen alles um ein einziges Wort: Black Friday. Was einst als eintägige Rabattaktion im US-amerikanischen Einzelhandel begann, hat sich längst zur globalen Aktionswoche entwickelt. Für Kund*innen bedeutet das: satte Rabatte, vermeintliche Schnäppchen und volle Warenkörbe. Für Unternehmen hingegen ist die "Black Week" ein Hochleistungszeitraum mit enormer Planungs-, Personal- und Logistikanforderung. Gerade für Arbeitgeber*innen in Branchen wie E-Commerce, Logistik, Fulfillment, Paketdienstleistung und stationärer Einzelhandel stellt diese Woche eine der intensivsten Zeiten im Jahr dar. Die Aktionswoche verlangt nicht nur Spitzenleistungen im Verkauf, sondern insbesondere in der operativen Abwicklung: Kommissionierung, Verpackung, Versand und Zustellung müssen funktionieren – oft unter maximaler Belastung und unter erheblichem Zeitdruck.

Von der Rabattaktion zum globalen Wirtschaftsfaktor

Die Ursprünge des Black Friday reichen in die 1960er-Jahre zurück. In den USA markiert er traditionell den Start des Weihnachtsgeschäfts am Tag nach Thanksgiving. Heute hat sich das Konzept weltweit etabliert – nicht nur im stationären Handel, sondern vor allem im Online-Shopping. Mittlerweile sprechen viele von der "Black Week" oder gar vom "Black November", da sich die Aktionszeiträume immer weiter ausdehnen.

Für Unternehmen bietet der Black Friday enorme Umsatzpotenziale. Laut Handelsstudien erzielen einige Anbieter*innen bis zu 30 Prozent ihres Jahresumsatzes allein in diesem Zeitraum. Das hat allerdings Konsequenzen für alle operativen Bereiche entlang der Wertschöpfungskette. Auch Verbraucher*innen planen ihre großen Anschaffungen gezielt in diese Zeit, wodurch sich Nachfrage und Druck auf die Lieferketten punktuell extrem verdichten.

Die Kehrseite des Konsumhochs: Belastung in der Logistik

In kaum einem Bereich wird die Herausforderung so deutlich spürbar wie in der Logistik. Lager sind randvoll, die Kommissionierung arbeitet im Akkord, Verpackung und Versand laufen im Schichtbetrieb. Zustelldienste erleben in der Black Week ein Volumenhoch, das selbst das Weihnachtsgeschäft in den Schatten stellt. Viele Versandzentren verzeichnen eine Vervielfachung ihrer regulären Sendungsmengen. Gleichzeitig bleibt das Zeitfenster für die Abwicklung knapp, da viele Kund*innen eine Lieferung binnen 24 bis 48 Stunden erwarten.

Mitarbeitende in Lagerhallen, Sortierzentren oder auf der letzten Meile müssen dabei nicht nur physisch belastbar, sondern auch zeitlich hochflexibel sein. Arbeit auf Abruf, Wochenendschichten und eine hohe Taktung der Abläufe fordern von Arbeitgeber*innen eine extrem belastbare Personalplanung. Nicht selten geraten bestehende Teams an ihre Kapazitätsgrenzen.

Zeitarbeit als Flexibilitätsmotor in Peak-Zeiten

Gerade in dieser Phase greifen viele Unternehmen verstärkt auf Arbeitnehmerüberlassung zurück. Personaldienstleister*innen können kurzfristig geschultes Personal zur Verfügung stellen, um Bedarfsspitzen aufzufangen. Das betrifft insbesondere einfache Tätigkeiten wie Kommissionierung, Verpackung oder Sortierung, aber auch Fahrer*innen, Fachlagerist*innen und IT-unterstützende Rollen für Scan- und Warenwirtschaftssysteme.

Dabei sind Geschwindigkeit, Verfügbarkeit und Qualität entscheidend. Unternehmen, die frühzeitig planen und mit erfahrenen Personaldienstleister*innen kooperieren, können Engpässe vermeiden. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an temporäre Arbeitskräfte deutlich: Digitale Kompetenzen, Belastbarkeit, Zuverlässigkeit sowie ein sicheres Handling moderner Logistiksysteme sind ebenso gefragt wie Schulungsbereitschaft und Teamfähigkeit.

Black Friday und Personalmangel?

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Herausforderungen für Arbeitgeber*innen in der Black Week

Die größte Herausforderung für Unternehmen liegt in der Kombination aus hohem Volumen, unplanbaren Spitzen und gleichzeitigem Qualitätsdruck. Zwar werden Angebote und Kampagnen oft monatelang vorbereitet, doch die operative Umsetzung ist extrem anfällig für Störungen: Wetterumschwünge, kurzfristige Streiks, Ausfälle bei Zustelldiensten oder IT-Systeme können gravierende Folgen haben. Ein einzelner Ausfall kann Lieferketten ins Stocken bringen und sich unmittelbar auf die Kundenzufriedenheit auswirken.

Hinzu kommt ein oft unterschätzter Faktor: das Retourenvolumen. Zahlreiche Artikel, die im Aktionseifer gekauft werden, werden kurz danach wieder zurückgesendet. Diese Retouren müssen nicht nur logistisch verarbeitet, sondern auch kontrolliert, ggf. neu verpackt oder abgeschrieben werden. Sie binden Kapazitäten, beanspruchen Lagerfläche und verursachen zusätzliche Kosten.

So gelingt die Personalstrategie zur Black Week

Um den Herausforderungen des Black Friday erfolgreich zu begegnen, empfehlen sich für Arbeitgeber*innen folgende strategische Ansätze:

  • Frühzeitige Einsatzplanung: Wer saisonale Spitzen rechtzeitig identifiziert, kann Personalreserven effizienter einplanen, kurzfristig umschichten und Überlastung vorbeugen.

  • Kooperation mit Personaldienstleister*innen: Zeitarbeit bietet die notwendige Flexibilität, um qualifizierte Arbeitskräfte schnell, skalierbar und bedarfsgerecht einzusetzen.

  • Schulungsprogramme und digitale Einweisungen: Kurze, aber effektive Trainingsmodule erhöhen die Produktivität temporärer Arbeitskräfte und senken Fehlerquoten.

  • Technologieeinsatz und Prozessautomatisierung: Moderne Tools wie Pick-by-Light, autonome Transportfahrzeuge oder KI-gestützte Lagerverwaltung entlasten Personalressourcen.

  • Gesundheitsmanagement und Ergonomie: Gerade unter Hochlastbedingungen sind Pausen, ergonomische Arbeitsplätze und psychosoziale Betreuung entscheidend, um Ausfälle zu vermeiden.

Zehn zentrale Fragen & Antworten

  1. Wann beginnt die heiße Phase für Unternehmen zur Black Week?
    Bereits vier bis sechs Wochen vorher, insbesondere in Personalplanung, Logistik und IT-Systemvorbereitung.

  2. Welche Branchen sind am stärksten betroffen?
    E-Commerce, Logistik, Einzelhandel, Paketdienste, Fulfillment, Lagerwirtschaft und IT-Support.

  3. Welche Rolle spielt Zeitarbeit in dieser Woche?
    Zeitarbeit ist zentral zur Bewältigung der kurzfristigen Volumensteigerungen und sichert operative Stabilität.

  4. Welche Tätigkeiten werden besonders nachgefragt?
    Kommissionierung, Verpackung, Retourenbearbeitung, Auslieferung, IT-Support, Lagerverwaltung.

  5. Wie bereiten sich Unternehmen auf das Volumenhoch vor?
    Durch saisonale Personalkapazitätsplanung, technische Infrastruktur, Notfallpläne und enge Abstimmung mit Dienstleistern.

  6. Wie wirkt sich die Black Week auf die Belegschaft aus?
    Höhere physische und psychische Belastung, mehr Überstunden, Schichtarbeit und erhöhte Krankheitsquote.

  7. Welche technologischen Lösungen helfen?
    Automatisierte Kommissionierung, KI-basierte Tourenplanung, Echtzeittracking, moderne Lagerverwaltungssysteme.

  8. Wie wichtig ist die Retourenabwicklung?
    Sehr wichtig, da sie signifikant zur Kundenzufriedenheit beiträgt und Kostenfaktoren im Lager beeinflusst.

  9. Welche Risiken bestehen?
    Lieferengpässe, kurzfristige Ausfälle, Überlastung des Personals, Systemabstürze, logistische Engpässe.

  10. Wie gelingt nachhaltiges Wachstum trotz Aktionstempo?
    Durch resiliente Prozesse, partnerschaftliche Zusammenarbeit, digitale Infrastruktur und qualifiziertes Personal.

Fazit: Mehr als Marketing

Der Black Friday ist längst kein bloßes Marketingevent mehr, sondern ein realwirtschaftlicher Kraftakt mit massiven Auswirkungen auf Arbeit, Logistik und Personalmanagement. Für Arbeitgeber*innen bedeutet die Black Week eine der anspruchsvollsten, aber auch ertragsstärksten Phasen des Jahres. Wer frühzeitig plant, flexibel agiert und auf eingespielte Personalkonzepte setzt, kann die Chancen der Aktionswoche strategisch nutzen, ohne die Belastungsgrenze zu überschreiten.

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