Im Sommer 2012 noch als recht überschaubares Promotionsprojekt am Department of Economics der Maastricht University gestartet, hat sich die Studienreihe Fachkraft 2030 inzwischen zu einer überaus reichweitenstarken Studierendenbefragung in Deutschland entwickelt. Und möglicherweise zu einem Paradebeispiel dafür, wie sich Forschung auf hohem Niveau auch mit vergleichsweise geringen Mitteln initiieren und verstetigen lässt. In mittlerweile 22 Erhebungen wurden deutschlandweit fast 400.000 Studierende zu ihrer hochschulischen, wirtschaftlichen und allgemeinen Lebenssituation befragt.
Wie alles begann: von der Forschungsidee zur erfolgreichen Studienreihe Fachkraft 2030
Die Fachkraft-Ergebnisse bereichern nicht nur den wissenschaftlichen und medialen Bildungsdiskurs, sondern werden längst auch auf unternehmerischer Ebene angewandt. Vor allem, um Zielsetzungen zu hinterfragen und datenbasiert strategische Weichen zu stellen.
War das alles im Sommer 2012 absehbar? Mitnichten, wie ein kurzer Rückblick zeigt. Die Idee zur Studie Fachkraft 2030 hatte Philipp Seegers, damals noch im „Ph.D. on Education Economics" – und nebenbei tätig für ein Kölner Startup-Unternehmen namens jobvalley (Studitemps GmbH), das mittlerweile zu den größten studentischen Stellenvermittlern in Deutschland gehört. Bereits 2012 waren dort rund 300.000 Studierende registriert, um passiv über Jobangebote informiert zu werden.
Ich war damals auf der Suche nach einer großen Stichprobe von Hochschulstudenten für meine Forschung zum Thema 'Entscheidungen im Hochschulbereich und deren Folgen'. jobvalley entpuppte sich als idealer Partner, da ich so Hunderttausende von Studierenden kontaktieren konnte.
– Dr. Philipp Seegers (Maastricht University)
Eine Idee, die bei seinem ehemaligen Doktorvater Lex Borghans sofort Anklang fand. Was folgte, waren Gespräche mit der jobvalley-Geschäftsführung über eine Kooperation, von der vom Start weg beide Seiten profitieren sollten: Einerseits Doktorand Seegers, weil er die (in der Tat repräsentative) Datenbasis für seine Forschung erhielt. Und andererseits jobvalley, weil man hier fortan Erkenntnisse der Befragungen gezielt einsetzte.
Die Studie Fachkraft 2030 grenzt uns klar von allen anderen Akteuren am Markt ab und die regelmäßigen Befragungen helfen uns, unsere Zielgruppe, die Studierenden, besser verstehen und sprichwörtlich mit ihr arbeiten zu können.
– Clemens Weitz (CEO jobvalley)
Inhaltlich widmet sich die Studie nicht nur Fragen, die Studierende im Hier und Jetzt betreffen (Mietpreise, Nebenjobinteressen, Zufriedenheit mit dem Studium etc.), sondern auch dem Blick nach vorn: Wo und wie man später arbeiten möchte, ist eine dieser Dimensionen. Eine andere, was man vom Berufsleben und vom Leben im Allgemeinen erwartet.
Wir sind immer wieder erstaunt, wie intensiv sich viele Teilnehmende der Befragung widmen. Denn im Durchschnitt nehmen sich die Studierenden weit mehr als eine Stunde Zeit zum Ausfüllen.
– Dr. Philipp Seegers (Maastricht University)
Die einzigen Anreize: Auf Wunsch erhalten alle Teilnehmenden als kleines Dankeschön die Ergebnisse eines in die Befragungen eingebundenen Persönlichkeits- und eines Intelligenztests zugesandt.
Es profitieren tatsächlich alle Seiten von diesem Projekt. Als Personalunternehmen erleben wir aus meiner Sicht ungeahnt konkret, wie anwendbar wissenschaftliche Erkenntnis bis weit hinein in das Tagesgeschäft sein kann.
– Clemens Weitz (CEO jobvalley)
Beide Seiten – die Uni Maastricht und jobvalley – haben sich, nach einer bereits über 10-jährigen erfolgreichen Zusammenarbeit, in diesen Tagen auf eine mehrjährige Verlängerung der Zusammenarbeit verständigt.