Redaktion

Mehr als nur eine Pause: Gemeinschaftliches Mittagessen und seine Vorteile

Redaktion
Redaktion
veröffentlicht am 19.12.2022

Während eines stressigen Arbeitstages kann die Mittagspause die einzige Möglichkeit zum entspannten Rückzug sein. Alleine essen, für sich sein, den Kopf frei kriegen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Strategisch kann es jedoch Vorteile bringen, Pausen hin und wieder mit Kolleg*innen und Geschäftspartner*innen zu verbringen. Dabei ist es im Prinzip egal, ob es um ein gemeinsames Mittagessen geht, oder nur um einen Kaffee. Das eigene Netzwerk wird davon profitieren. Wir zeigen, warum es ratsam ist, sich hin und wieder ein entspanntes Miteinander unter Kolleg*innen zu gönnen.

Wer häufig alleine pausiert, verschenkt Potenzial

In erster Linie geht einem die Chance auf soziale „Weiterentwicklung“ schnell verloren, wenn man sich abkapselt und ständig alleine is(s)t. Und auch wenn die Privatsphäre ein heiliges Gut ist, sollte immer berücksichtigt werden, welche Nachteile so etwas mit sich ziehen kann. Neben sozialer Aspekte wird vor allem die Gelegenheit verpasst, neue Kontakte zu knüpfen oder alte Bekanntschaften zu pflegen.

Abgesehen davon können durch regelmäßige Rückzüge schnell die falschen Signale an die Kolleg*innen und Führungskräfte gesendet werden. Diese selbst verursachte Isolation fällt auf und stellt Desinteresse am beruflichen Umfeld dar, erst recht, wenn man nicht alleine außerhalb isst, sondern im selben Aufenthaltsraum. Unterbinden sollte man – wie stressig der Tag auch sein mag – das Lunchen am Arbeitsplatz. Erstens, weil Speisen am Bürotisch so gut wie nie souverän wirkt, zweitens, weil es schlichtweg keine Pause ist. Klingelt das Telefon geht man dran, kommt eine E-Mail ins Postfach geflogen, liest und beantwortet man sie, usw. Wirklich vieles spricht für gemeinsame Mittagessen. Aber welche Möglichkeiten gibt es da?

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen?

Verabreden ist kein Hexenwerk. Gemeinsame Mittagspausen – zu zweit oder in Gruppen – sind über verschiedenste Kommunikationswege schnell organisiert. Einige Gedankenspiele können dabei hilfreich sein.

Zum Beispiel ist die Zeit wichtig. Gibt es einheitliche Pausenzeiten ist es einfacher. In Unternehmen, wo sich Pausen nach Terminen und Projekten richten, ist es sinnvoll immer gleich zum Wochenbeginn einen Pausenplan zu erstellen. Über interne Kanäle kann dann schnell und einfach, auch in Gruppen, abgestimmt werden, welche Zeiten sich für gemeinsame Mittagessen anbieten. Und wo wir gerade von Gruppen sprechen: Muss es immer der oder die selbe Kolleg*in sein? Nicht, wenn strategische Netzwerkziele verfolgt werden.

Abwechslung kann einen weiterbringen. Interessanter und lehrreicher wird es, wenn sich Kolleg*innen verabreden, die sich selbst noch nicht kennen oder in verschiedenen Abteilungen sitzen. Selbst zu erklären, welchen Aufgaben man tagsüber nachgeht, kann schon eine Schulung sein. Gerade Neulinge lernen die Firma so besser kennen und erfahren gegebenenfalls wichtige Dinge, die sie im Arbeitsalltag voranbringen. Nicht nur Kolleg*innen, sondern auch Kund*innen könnte man bei einem gemeinsamen Lunch besser kennenlernen und dadurch künftig noch besser zusammenarbeiten. Wenn es nicht immer die interne Kantine sein soll, bietet sich an, die Auswahl der Location an den Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin anzupassen. So fühlt sich die jeweilige Person wohl und ernstgenommen. Gute Tischmanieren sollten ohnehin Voraussetzung sein.

Wie aber bringt man Kolleg*innen verschiedenster Abteilungen systematisch an einen Tisch? Über Online-Tools, die – einfach formuliert – jede*n, der oder die sich dafür anmeldet, einer Essensgemeinschaft zulosen. Diese Projekte werden dann intern mit Namen versehen und regelmäßig durchgeführt. Egal ob „Lucky Lunch“, „Lunch Roulette“ oder „#NeverLunchAlone“ – all' diese Ideen ähneln sich in der Grundstruktur. Unterscheiden tun sie sich lediglich in der Ausführung, zum Beispiel ob es um Tische in der Kantine geht oder gemeinsames Essen auswärts. Damit dies aber auch wirklich funktioniert, muss es gut kommuniziert werden und ausreichend Interesse vorhanden sein.

Übrigens: Die Gespräche beim Mittagessen sollten nicht ausschließlich geschäftsbezogen sein. Das hätte den selben Effekt, wie alleine am Bürotisch zu pausieren.

Viel erreicht in wenig Zeit

Gönnen wir uns kurz diesen zugegeben etwas plakativen Vergleich: Ein Mittagessen kann innerhalb von 60 Minuten ähnliche Resultate bringen, wie stundenlange Recherche, Meetings oder Telefonate. Damit sind die Impulse, Kenntnisse und Informationen gemeint, die man in der kurzen Zeit über bzw. durch Kolleg*innen oder Kund*innen erfährt. Das Netzwerk wird gepflegt oder erweitert und als Bonus oben drauf sogar noch der Hunger gestillt.

Endlich werden mal ganz andere Themen besprochen, wodurch sich ggf. eine andere Sicht auf das Unternehmen bildet. Wenn es richtig erfolgreich läuft, entwickelt sich aus diesen „Meetings“ eine traditionelle Herangehensweise. Verabredungen häufen sich, mal lädt der Kollege oder die Kollegin ein, dann wieder man selbst. Mit jedem Treffen läuft der Austausch lockerer ab.

Wir finden: Verbringen Sie Ihre Mittagspause immer in Gesellschaft. Gemeinsame Mittagessen mit den Kolleg*innen schweißen zusammen, liefern neue Eindrücke und Erkenntnisse über das Unternehmen. Vor allem erweitert sich das Netzwerk, was über die aktuelle Arbeitsstelle hinaus von Vorteil sein kann. Bedingung dafür muss natürlich sein, dass der oder die Mitarbeiter*in gewillt ist und Spaß daran hat. Gemeinsames Lunchen ist kein Ersatz für ein Geschäftsessen, sondern vor allem dazu da, abzuschalten.

Dieser Artikel erschien am 12 Mai 2016 und wurde aktualisiert.

Redaktion
Über den/die Autor*in

Redaktion

Teile diesen Artikel