In der Corona-Krise sind Events wie die Network Nights undenkbar. Aber sind sie das wirklich? Was spricht dagegen, sich die Möglichkeiten moderner Technik zunutze zu machen und neue Wege zu gehen? In diesem Sinne präsentieren Eckhard Köhn und Dr. Philipp Karl Seegers ihre Erkenntisse zu den Erwartungen und Wünschen junger Absolventen nunmehr online. Hier berichten wir nicht nur über die Inhalte, sondern nicht zuletzt auch die Besonderheiten des abgewandelten Formats.
Die Frage, ob in der heutigen Zeit das Netzwerken online oder offline stattfindet, stellt sich im Jahr 2020 bislang kaum. Die Corona-Krise sorgt dafür, dass Abendveranstaltungen mit persönlichem Kontakt bis auf Weiteres ein Wunschtraum bleiben. Und dies hat vor dem Hintergrund einer Eindämmung der Pandemie auch definitiv seine Berechtigung. Somit haben wir uns bereits vor Verhängung der offiziellen Kontaktbeschränkungen dazu entschlossen, die ersten Network Nights dieses Jahres in der ursprünglich angedachten Form abzusagen. Zugleich war uns jedoch klar, dass wir weiterhin an die erfolgreichen Veranstaltungen des Vorjahres anknüpfen wollen. Die Lösung: Die Verlagerung der Network Nights 2020 ins Netz.
Network Nights digital: Für Studitemps nur konsequent
Als technologiegestütztes Unternehmen nutzen wir die Möglichkeiten moderner IT für das Recruitung, die Abrechnung und viele weitere Bereiche. Dies kam uns besonders zugute, als es darum ging, die Geschäftstätigkeit schnell ins Homeoffice zu verlagern. Mittlerweile arbeitet das gesamte Unternehmen seit über vier Wochen remote. Somit war die Entscheidung schnell getroffen, die Network Nights ebenfalls im Digitalen fortzuführen. Ein ebenso interessantes wie anspruchsvolles Projekt, dass auch für uns Unwägbarkeiten barg und mehr Testläufe als üblich erforderte. Die lang erwartete Premiere fand dann am Donnerstag, dem 16. April um 16:15 Uhr statt.
„Ich habe es als sehr spannend empfunden, das Format zu adaptieren und war natürlich gespannt, wie es angenommen wird. Wir sind sehr positiv angetan über die hohe Showrate bei der ersten Veranstaltung!” – Julia Gahl, Marketing Event Manager Studitemps
Unter welchem Thema stehen die Network Nights diesmal?
Nachdem sich die Network Nights 2019 mit den Eigenschaften der Studierenden beschäftigte und den Fokus darauf legte, wie Unternehmen die Chance nutzen sollten, anstrebende Akademiker bereits während des Studiums kennenzulernen und mithilfe anschließender Perspektivgespräche zu halten, richtet die 2020er Ausgabe den Blick gezielt auf die höheren Semester, Absolventen und Young Professionals. Unter dem Titel „Heute Vorlesung – morgen Traumjob” beleuchtet das eingespielte Duo aus Dr. Philipp Karl Seegers (Maastricht University/CASE) und Eckhard Köhn (Studitemps-CEO) den Themenkomplex gekonnt, natürlich erneut gewürzt mit einer Prise Waldorf und Statler.
Die Inhalte in Eckpunkten kurz zusammengefasst
Gestützt durch aktuelle Ergebnisse der Fachkraft 2030, der Studienreihe zur Lebenssituation von Studenten und jungen Absolventen in Deutschland, erörterten Seegers und Köhn unter anderem folgende Fragestellungen:
warum es für Unternehmen schwieriger wird, Absolventen zu gewinnen;
welches Einstiegsgehalt Hochschulabsolventen heute erwarten;
wie viele Wochenstunden sie glauben, hierfür arbeiten zu müssen:
welcher Anteil sich vorstellen kann, eine Firma zu gründen;
inwiefern Anreize die Entscheidung der Bewerber beeinflussen.
Unterschiede aufgeschlüsselt nach Berufsfeldern, branchenspezifische Paradoxa und vieles weitere mehr waren ebenfalls Thema. Und wer ist eigentlich die beste Jasmin aller Zeiten? Hier geht es zum kompletten Vortrag.
Welche Besonderheiten hat die digitale Veranstaltung?
„24 min Tiefgang – vom Vorurteil zum Faktum zur Handlungsempfehlung … ohne Reisen, ohne Gebühr, leider auch ohne leckerstes Essen und den traditionellen Gin & Tonic.” – Eckhard Köhn
Ein wichtiger Bestandteil der „originalen” Network Night ist das namensgebende Netzwerken im Titel, das im Virtuellen naturgemäß eingeschränkt ist. Die angeregte Diskussion im Anschluss zeigt, das ein Austausch gut möglich ist, aber nicht nur CEO Eckhard Köhn vermisst sicherlich das angenehme Netzwerken in besonderer Atmosphäre, mit kulinarischen Köstlichkeiten. Ein Vorteil der netzbasierten Network Night ist jedoch die permanente Verfügbarkeit des Vortrags, der zu jeder Zeit abgerufen und auf den (wie oben praktiziert) immer verwiesen werden kann.
„Wir erreichen potentiell mehr Menschen, leider fehlt das simultane Feedback: Ich schaue beim Vortrag gern die Zuhörer an und schaue, wie das Gesagte ankommt.” – Dr. Philipp Karl Seegers
Blickkontakt ist ein wichtiger Faktor im Hinblick auf ergebnisreiche Kommunikation und Feedback. Auch hier ist es gelungen, durch Videotelefonie sowie die Adminstration des Chats seitens Julia Gahl eine Lösung zu finden. Jedoch zeitversetzt im Zuge der Fragerunde; während des Präsentationsstreamings fehlen das Beisammensein in einem Raum sowie Reaktionen wie Lachen, Klatschen und Vergleichbares. Hierdurch steht der Inhalt, das Gesagte und Gezeigte selbst, aber mehr im Vordergrund.
Fragerunde im Anschluss fördert Interessantes zutage
In der obligatorischen Fragerunde wurden gezielt themenspezifische Aspekte adressiert, insbesondere im Hinblick auf die Situation in Zeiten der Covid-19-Pandemie. Im Folgenden zwei Auszüge.
Zum Einwurf, inwiefern Einstellungsentscheidungen im Rahmen von Videointerviews sinnvoll zu treffen sind, berichtete Eckhard Köhn von seinen Erfahrungen und Tipps für das Herauslesen von Feinheiten sowie die Relevanz von Signalworten. Philipp Seegers relativierte die Aussagekraft persönlicher Vorstellungsgespräche generell und verwies auf Erkenntnisse aus der Eignungsdiagnostik. Seiner Ansicht nach werden, so wie es in vielen Ländern bereits usus ist, im Einstellungsprozess digitale Tools zur Bewerberevaluation zukünftig einen höheren Stellenwert einnehmen, speziell bei der Besetzung von Vakanzen auf Seniorlevel. Auch dies ist eine Entwicklung, die durch die Corona-Krise sicherlich beschleunigt werden kann.
Die Frage, wie sich der aktuelle Lockdown und seine ökonomischen Implikationen auf die Chancen der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt auswirkt, beantworteten Köhn und Seegers vorsichtig optimistisch. Solange im langfristigen Trend mehr Arbeitnehmer aus dem Markt ausscheiden als neue eintreten, stehen die Zeichen für junge Akademiker gut. Die Krise kann hier auch dazu führen, dass die Attraktivität von Bereichen wie der Öffentlichen Hand, des Lebensmitteleinzelhandels und der Logistik, aber auch des Pharma- und Gesundheitswesens steigt. Nicht zuletzt deshalb, weil der klassische Studentenjob in der Gastronomie derzeit nicht verfügbar ist und sich dadurch neue Berührungs- und Kennenlernpunkte ergeben.
Studitemps Fazit
„Waldorf und Statler können auch online.” – Eckhard Köhn
Diese Aussage trifft es auf den Punkt: Als Deutschlands beliebtester digitaler Arbeitgeber für junge Talente freuen wir uns, unsere Expertise in Krisenzeiten einbringen zu können – konkret duch die schnelle Besetzung von Stellen über unsere Jobbörse jobmensa.de, aber auch theoretisch im Rahmen der Network Night. Hieran halten wir fest – und freuen uns gleichzeitig sehr auf die Zeit, in der wir wieder live vor Ort agieren können. Waldorf und Statler sind bereit.