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Umschulung: Neue Perspektiven für den Arbeitsmarkt

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veröffentlicht am 11.9.2025

Eine Umschulung eröffnet Fachkräften neue Wege – und Unternehmen neue Chancen. Besonders in Zeiten des Strukturwandels, digitaler Transformation und demografischer Veränderungen gewinnt berufliche Neuorientierung rasant an Bedeutung. Als Arbeitgeber*in profitieren Sie, wenn Sie Umschulungsprozesse verstehen, begleiten und strategisch für Ihre Personalgewinnung nutzen.

Umschulung: Definition und Zielsetzung

Eine Umschulung ist eine gezielte berufliche Qualifizierung, bei der eine Person einen neuen, anerkannten Ausbildungsberuf erlernt. Sie unterscheidet sich von der klassischen Fortbildung dadurch, dass sie auf einen vollständigen Berufswechsel ausgerichtet ist. Insbesondere für Personen ohne Ausbildung oder mit einem Wunsch nach beruflichem Neuanfang ist dies ein zentraler Baustein für eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt. Es gibt zahlreiche Umschulungsmöglichkeiten, die speziell für Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung entwickelt wurden und den Einstieg in verschiedene Berufsfelder ermöglichen.

Für Sie als Arbeitgeber*in bedeutet das: Umschulung eröffnet Potenzial – besonders dort, wo Fachkräfte fehlen oder Quereinstiege möglich sind.

Gründe für eine Umschulung: Wann ein Neuanfang sinnvoll ist

Die Beweggründe für eine Umschulung sind so vielfältig wie die Lebensläufe Ihrer Bewerber*innen: gesundheitliche Einschränkungen, struktureller Wandel, längere Arbeitslosigkeit oder der Wunsch nach mehr Sinn oder Aufstieg. In der Zeitarbeit zeigt sich besonders deutlich, wie Umschulungen als Karrieresprungbrett funktionieren: Menschen nutzen die Einsätze in verschiedenen Branchen, erkennen Entwicklungschancen und qualifizieren sich gezielt weiter – zum Beispiel in der Lagerlogistik, Pflege oder IT.

Der Wandel des Arbeitsmarkts und die Rolle der Umschulung

Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem kontinuierlichen Wandel: Digitalisierung, Automatisierung und globale Vernetzung verändern Berufsbilder und Tätigkeiten grundlegend. Hinzu kommen demografische Veränderungen, die den Bedarf an qualifizierten Fachkräften weiter erhöhen. Für Unternehmen bedeutet das, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren und Mitarbeitende gezielt weiterzubilden. Eine passende Umschulung vermittelt nicht nur neue Kenntnisse und Fähigkeiten, sondern ermöglicht es auch, Mitarbeitende für neue Aufgabenbereiche zu qualifizieren. So können Unternehmen dem Risiko von Arbeitslosigkeit entgegenwirken und die Jobchancen ihrer Teams deutlich verbessern. Umschulungen bieten die Möglichkeit, auf Veränderungen im Arbeitsmarkt proaktiv zu reagieren und die eigene Belegschaft zukunftssicher aufzustellen.

Wer finanziert eine Umschulung?

Umschulungen werden meist staatlich gefördert – das bedeutet für Sie als Arbeitgeber*in: hohe Qualifikation ohne eigenes finanzielles Risiko. Zuständige Träger sind:

  • Agentur für Arbeit oder Jobcenter bei Arbeitslosigkeit

  • Deutsche Rentenversicherung bei gesundheitlich bedingter Neuorientierung

  • Berufsgenossenschaften nach Arbeitsunfällen

  • Berufsförderungsdienst der Bundeswehr für Soldat*innen

Die Arbeitsagentur und das Arbeitsamt spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung von Umschulungen und vergeben Bildungsgutscheine in Form finanzieller Unterstützung, um die Kosten für die Maßnahme zu decken. In vielen Fällen kann auch Weiterbildungsgeld gezahlt werden, und es besteht die Möglichkeit, weitere Weiterbildungen zu absolvieren. Arbeitsagenturen beraten individuell zu den passenden Förderwegen. Das Arbeitsamt ist zudem in verschiedenen Fällen – etwa bei gesundheitlichen Gründen oder Arbeitslosigkeit – für die Förderung zuständig und prüft in jedem Fall die Voraussetzungen für eine Unterstützung.

Gefördert werden nicht nur Lehrgangskosten, sondern auch Fahrtkosten, Prüfungsgebühren oder Lebensunterhalt. Ein Beratungsgespräch, etwa durch Personaldienstleister*innen, hilft, passende Förderwege zu identifizieren.

Umschulungsangebote: Welche Möglichkeiten gibt es?

Die Bandbreite an Umschulungsformaten ist groß – das eröffnet Ihnen als Arbeitgeber*in vielfältige Kooperationsmöglichkeiten. Ob klassische Präsenzmodelle, Online-Umschulungen oder duale Ansätze: Sie können entweder Praktikumsplätze stellen oder Umschüler*innen direkt übernehmen. Besonders gefragt sind Berufe mit IHK-Abschluss wie Fachinformatiker*in, Lagerlogistiker*in oder Pflegefachkraft. Die Vielfalt der Umschulungsberufe und Berufsfeldern ermöglicht es, für nahezu jeden Bedarf das passende Angebot zu finden. Auch im Bereich der Gesundheitsberufe ist die Nachfrage hoch, da diese Berufe zukunftssicher sind und einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Ein Überblick über aktuelle Umschulungsberufe und Berufsfelder hilft Ihnen, die richtigen Angebote für Ihr Unternehmen auszuwählen. Zudem kann auch jemand ohne vorherige Berufsausbildung eine Umschulung beginnen und so neue Perspektiven erschließen.

Tipp: Setzen Sie auf Bewerber*innen mit IHK-geprüfter Umschulung – diese sind praxisnah ausgebildet, motiviert und sofort einsatzbereit.

Passende Umschulung finden: So unterstützen Sie aktiv

Als Arbeitgeber*in können Sie proaktiv Einfluss nehmen, indem Sie in Beratungsgesprächen mit der Agentur für Arbeit oder Bildungsträgern Ihre Bedarfe einbringen. Fragen wie “Welche Kompetenzen brauchen wir in zwei Jahren?” oder “Welche Berufsfelder bieten sich für Quereinsteiger*innen an?” sind dabei zentral. Die richtige Frage bei der Auswahl des Umschulungsberufs und des neuen Berufs ist entscheidend, um langfristig passende Fachkräfte zu gewinnen. Ebenso wichtig ist es, die Entscheidung für eine Umschulung bewusst zu fällen und den Grund für den Wechsel klar zu definieren.

Achten Sie auf flexible Modelle – Teilzeit- oder Online-Umschulungen eignen sich besonders gut für Menschen mit familiären Verpflichtungen und erhöhen die Erfolgsquote. So erreichen Sie Zielgruppen, die im klassischen Ausbildungsmodell unterrepräsentiert sind.

Ablauf und Struktur: So funktioniert die Umschulung

Umschulungen dauern in der Regel zwei Jahre und schließen mit einem anerkannten Abschluss ab (z. B. IHK, HWK). Es gibt verschiedene Modelle:

  • Betriebliche Umschulung: Kombination aus Arbeit und Theorie, ähnlich einer dualen Ausbildung

  • Außerbetriebliche Umschulung: Theorie bei einem Bildungsträger, Praxisphasen im Unternehmen

  • Teilzeit- oder Online-Umschulung: Ideal für Zielgruppen mit Pflege- oder Familienaufgaben

Eine Umschulung kann auch in Vollzeit absolviert werden, was den Vorteil bietet, dass die Teilnehmer*innen intensiv und strukturiert auf den Abschluss vorbereitet werden. Das Berufsbild und die vorherige Tätigkeit der Teilnehmenden beeinflussen die Dauer und die Inhalte der Umschulung maßgeblich. Auch Anfänger*innen ohne Vorkenntnisse können eine Umschulung beginnen und so einen neuen Beruf erlernen. Die einzelnen Schritte und der Weg zur Umschulung werden klar strukturiert, und die Teilnahme an den Kursen ist flexibel organisierbar. Während der Umschulung können Probleme auftreten, doch durch gezielte Unterstützung und Beratung werden diese gemeinsam gelöst. Die Beratung durch berufen Institutionen wie die Arbeitsagentur, das Jobcenter oder die Rentenversicherung ist dabei ein wichtiger Bestandteil des Prozesses. Die Bedeutung der Berufsausbildung und der Ausbildungsberufe bleibt auch im Kontext der Umschulung zentral, da sie als Grundlage für viele Umschulungswege dienen. Ebenso ist der Wechsel in einen neuen Beruf oft mit einer Veränderung verbunden, die neue Perspektiven eröffnet. Die bisherige Berufsausbildung, der ausgeübte Beruf und das Berufsbild spielen eine wichtige Rolle bei der Auswahl und Gestaltung der Umschulung.

Für Sie als Arbeitgeber*in sind diese Modelle ideal, um neue Fachkräfte frühzeitig zu binden.

Berufliche Chancen mit IHK-Abschluss nach der Umschulung

Umschulungsabsolvent*innen bringen mehr als nur einen neuen Berufsabschluss mit: Sie verfügen häufig über Lebenserfahrung, Anpassungsfähigkeit und hohe Eigenmotivation. Branchen mit hohem Fachkräftebedarf, wie Pflege, IT, Handwerk oder Logistik, profitieren besonders. Nach erfolgreichem Abschluss haben die Absolvent*innen die Chance auf einen neuen Job und einen modernen Arbeitsplatz, der ihren Qualifikationen entspricht.

Nutzen Sie Personaldienstleister*innen oder Kooperationen mit Bildungsträgern, um frühzeitig Kontakt zu potenziellen Kandidat*innen aufzubauen.

Die 10 häufigsten Fragen zur Umschulung

1. Wer hat Anspruch auf eine Umschulung? Personen, die aus gesundheitlichen oder strukturellen Gründen nicht mehr im alten Beruf arbeiten können – häufig Ihre zukünftigen Fachkräfte!

2. Wie lange dauert eine Umschulung? In der Regel zwei Jahre, mit potenzieller Verkürzung bei vorhandenen Vorkenntnissen.

3. Welche Berufe eignen sich besonders für eine Umschulung? Pflege, IT, Logistik, kaufmännische Berufe, Handwerk, soziale Berufe – also genau dort, wo Fachkräfte gebraucht werden.

4. Wie finde ich passende Umschüler*innen? Durch enge Zusammenarbeit mit Agenturen, Bildungsträgern und Zeitarbeitsunternehmen.

5. Gibt es Umschulungen in Teilzeit? Ja, ideal für Vereinbarkeit von Beruf, Familie oder Pflege.

6. Was kostet eine Umschulung? Für Teilnehmende werden die Kosten meist komplett gefördert. Für Sie: keine direkten Kosten, aber große Chancen.

7. Welche Voraussetzungen bringen Umschüler*innen mit? Motivation, Lernbereitschaft, meist Schulabschluss – oft auch praktische Erfahrung aus anderen Bereichen.

8. Gibt es Umschulungen ohne Schulabschluss? Ja, bei entsprechender Berufserfahrung und Eignung. Auch hier schlummert Talent.

9. Was passiert bei Abbruch? Förderungen können angepasst werden – wichtig ist frühzeitige Kommunikation mit Trägern und Personaldienstleister*innen.

10. Wie gut sind die Jobchancen danach? Sehr gut, besonders in Fachkräftemangelbranchen mit klaren Qualifikationsprofilen. Ein anerkannter Berufsabschluss und die gezielte Vorbereitung auf die Prüfung sind entscheidend für den erfolgreichen Einstieg in den neuen Beruf.

Zusammenfassung für Arbeitgeber*innen:

  • Umschulungen sind ein strategisches Instrument zur Fachkräftegewinnung.

  • Förderungen reduzieren Kosten – Chancen steigen.

  • Besonders in der Zeitarbeit eröffnen sich flexible Einstiegsmöglichkeiten.

  • Umschüler*innen bringen frisches Know-how und hohe Motivation mit.

  • Frühzeitige Vernetzung mit Bildungsträgern lohnt sich.

  • Vielfältige Angebote und die passende Form der Förderung unterstützen Unternehmen dabei, gezielt neue Fachkräfte zu gewinnen.

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