Dirk Ziegener

Workation: die perfekte Life-Work-Balance

Dirk Ziegener
Dirk Ziegener
veröffentlicht am 20.10.2022

Dank der digitalen Vernetzung gehen wir einen weiteren Schritt auf die Life-Work-Balance zu. Die Workation, eine Wortneuschöpfung aus „work“ (Arbeit) und „vacation" (Urlaub), ermöglicht das flexible Arbeiten von beliebten Ferienorten aus. Arbeitnehmer*innen arbeiten während eines vorübergehenden privaten Auslandsaufenthalt mobil und müssen dafür keinen Urlaub beantragen.

Wie das bei jobvalley läuft und persönliche Erfahrungswerte teilt Dirk Ziegener mit uns, VP Engineering & IT: Ich arbeite derzeit bereits zum dritten Mal aus der Algarve in Portugal. Von Mitte Oktober bis Ende November lebe ich hier in einem kleinen Fischerdorf und genieße vom Schreibtisch den Ausblick auf den Atlantik. Ich habe das Glück, dass mich meine Frau begleitet, so dass wir unseren gemeinsamen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt für einige Wochen nach Portugal verlegen können.

Workspace with a view

Das erste Mal haben wir im Herbst 2021 die Möglichkeit getestet, aus dem Ausland zu arbeiten. Fünf Wochen blieben wir zunächst an der Algarve. Dann zog es uns für eine Woche nach Lissabon, wo ich die Workation mit einem Besuch der Web Summit Konferenz verbinden konnte. Da alles so problemlos funktionierte, waren wir im Februar 2022 gleich wieder für 6 Wochen in Portugal. 

Weniger reif für die Insel: Erholungsfaktor steigert Produktivität 

Meine Erfahrungen mit dem Arbeiten aus dem Ausland sind durchweg positiv. Trotz oftmals stressiger und langer Arbeitstage voller Video-Calls, ist die Erholung und Entspannung nach Feierabend und am Wochenende einfach noch einmal etwas vollkommen anderes als zuhause. Ich kann nach dem letzten Termin den Laptop zuklappen und am Strand spazieren gehen oder im Hafen einen frisch gegrillten Fisch genießen. Das ist einfach unbezahlbar. Der Erholungsfaktor der Freizeit ist so hoch, dass man insgesamt sogar produktiver ist: Man ist entspannter, weniger gestresst, motivierter, hat mehr Energie und bessere Laune. Und das spiegelt sich auch im Arbeitsalltag positiv wider. Zudem reichen schon ein oder zwei zusätzliche Urlaubstage, um ein verlängertes Wochenende in einen Kurzurlaub zu verwandeln. Ich war dadurch im Sommer deutlich weniger „reif für die Insel" und habe gar keine großen Sommerferien gemacht.

Weniger Ablenkung: Workation auf bekanntem Terrain

Bei der Auswahl unseres Workation-Ziels haben wir bewusst einen Ort gewählt, den wir bereits aus vielen Urlaubsaufenthalten kennen. Das hat den Vorteil, dass man seinen Entdeckerdrang im Zaum halten kann. An neuen Orten in vollkommen fremden Ländern stelle ich es mir schwierig vor, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Ich würde den ganzen Tag über vor Neugierde und Tatendrang platzen, bis ich am Abend endlich auf Entdeckungstour gehen könnte. Das lenkt zu sehr ab und kann schnell stressig werden. Daher ist meine persönliche Empfehlung, dort zu arbeiten, wo man sich schon auskennt. 

Strandspaziergang nach Feierabend

Hier wissen wir, wo alles zu finden ist: der Supermarkt, die Apotheke, der Elektronikhändler für fehlende Kabel und Wifi-Hotspots, die Restaurants, guter Kaffee und die besten Pastéis de Nata. Wir kennen die Umgebung, die Strände, die Wanderungen an der Steilküste und die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Zudem kennen wir einige Locals und sprechen ein paar Sätze Portugiesisch. Das hilft ungemein im Alltag. 

Stabile Internetverbindung als Grundvoraussetzung

Als Remote-Company sind wir es bei jobvalley gewöhnt, unseren Arbeitsalltag mit Google Calendar, Meet, Slack oder Miro zu gestalten. Eine schnelle und stabile Internetanbindung ist daher der mit Abstand wichtigste Faktor bei der Wahl der Location für das Arbeiten aus dem Ausland. Viele Vermieter*innen wissen das und werben mittlerweile aktiv damit. Leider ist es nicht immer einfach, die tatsächliche Qualität der Verbindung herauszufinden oder gar zu testen. Daher sollte man für den Notfall immer einen 4G/5G-Hotspot im Gepäck haben oder sein Mobiltelefon als Wifi-Hotspot nutzen können, denn die Mobilfunknetze sind in vielen Ländern deutlich besser ausgebaut als in Deutschland.

Wenn gar nichts mehr geht, gibt es neben speziellen Coworking-Spaces mittlerweile auch eine ganze Reihe von Cafés und Restaurants, die kein Problem damit haben, wenn man dort seinen Arbeitsplatz aufschlägt und den Laptop aufklappt.

Worauf ich mich immer einstelle, ist die Möglichkeit, für einen wichtigen Termin doch einmal ins Büro  fliegen zu müssen. Als Remote-Company ist es zwar normal, dass wir alle unsere Termine online durchführen, aber je nach Rolle und Position kann es Situationen geben, wo die persönliche Anwesenheit sinnvoll oder sogar notwendig ist. Auch sollte der Ort der Workation über eine gute Anbindung zum nächsten Flughafen verfügen, um die Reisezeiten im Fall der Fälle zu minimieren. Optimalerweise tritt dieser Fall aber erst gar nicht ein – das schont auch die persönliche CO2-Bilanz.

Durch unsere Workation-Policy ist es ausgeschlossen, dass die Zeitverschiebung zwischen Deutschland und der Workation zu groß werden darf. Das halte ich auch für sinnvoll, denn wir arbeiten im Team und dazu gehört auch die direkte, synchrone Kommunikation. Trotzdem kann bereits eine Stunde Zeitunterschied für Verwirrung im Kalender und verpasste Terminen sorgen. Eine große Hilfe ist da die Unterstützung und Darstellung der verschiedenen Zeitzonen in Google Calendar.

Workation für alle?

Natürlich bin ich mir darüber bewusst, dass Workation nicht für jede*n umzusetzen ist. Die Möglichkeiten sind stark abhängig von der jeweiligen persönlichen und familiären Situation – und natürlich auch vom Job. Mit schulpflichtigen Kindern, einer Partner*in, deren Arbeitgeber Workation nicht anbietet oder anderen Verpflichtungen daheim, ist es deutlich schwieriger oder gar nicht umzusetzen. Daher ist das Angebot der Workation ein äußerst reizvoller Benefit – aber nichts für jede*n. Für Unternehmen ist es daher wichtig, unterschiedliche Modelle und Benefits für ihre Mitarbeiter*innen anzubieten, um den vielfältigen Wünschen und Bedürfnissen je nach Situation gerecht zu werden. 

Workation bei jobvalley: Was sagen andere Mitarbeiter*innen?

Ich bin super glücklich, dass auch ich als Werkstudentin bei jobvalley die Möglichkeit habe, eine Workation zu machen! Dadurch konnte ich die vergangenen Wochen in Schweden verbringen und dort die Arbeit mit Urlaub verknüpfen. So konnte ich die tolle Natur in aller Ruhe erkunden und genießen und ein klein wenig in die schwedische Kultur eintauchen. Gleichzeitig komme ich nun voller neu getankter Energie und Motivation zurück, von welcher ich auch die nächsten Monate noch zehren kann. Das nenne ich mal eine Work-Life-Balance! – Janna Wollnick (Tech Recruiting)

Workation hat mir eine Tour mit dem Auto, der Frau und dem 3 Monate altem Kind 'um' die Ostsee ermöglicht. Wir haben etwas abgekürzt und sind mit der Fähre von Danzig nach Stockholm gefahren. Mit einem äußerst geringem Urlaubseinsatz konnten wir fast 2 Monate unterwegs sein und ich meine Kolleg*innen immer wieder mit neuen Video-Call Hintergründen neidisch machen. – Kai Kuchenbecker (Product Development)

Ich arbeite bei jobvalley so flexibel wie noch nie zuvor. Workation bedeutet für mich Privatleben und Job in eine perfekte Life-Work-Balance zu bringen und das an einem Ort, an dem ich vor allem meine Familie um mich herum haben kann. – Mardjan Charitakis (Talent Attraction)

Nach dem Feierabend in den Urlaub? Jeden Tag? Das ging während meiner Workation. Es war ein tolles Gefühl, jeden Tag den Feierabend an meinem Urlaubsort zu verbringen. Das fördert abzuschalten und sich zu entspannen. Ich kam mit erholtem Kopf aus meiner Workation wieder. Andreas Kumar (Customer Success Management)

Ich habe dieses Jahr das erste Mal eine Workation in Portugal am Atlantik gemacht und war sehr begeistert, an einem so schönen Ort zu arbeiten und in der Freizeit meiner Leidenschaft dem Surfen nachgehen zu können. Es wird mit Sicherheit nicht meine letzte Workation gewesen sein. Felix Wolf (Online Marketing)

In wenigen Wochen starte ich meine erste Workation in Barcelona und ich bin schon sehr aufgeregt. Ich freue mich, dem Winter in Deutschland zu entfliehen und den Feierabend nicht zu Hause auf dem Sofa, sondern am Strand, im Park Güell oder beim Salsa tanzen zu verbringen. Die Workation ist für mich eine super Möglichkeit, neue Energie und besonders Kreativität für meine Arbeit zu tanken. – Jaqueline Reifenhäuser (Social Media)

Dirk Ziegener
Über den/die Autor*in

Dirk Ziegener

Dirk Ziegener ist Vice President Engineering & Technology bei jobvalley. Er beschäftigt sich schon sein halbes Leben mit Software-Entwicklungsteams und der digitalen Produktentwicklung. Dabei wird er nicht müde zwischen den Welten der Softwareentwicklung des Designs der Nutzer und Stakeholder zu vermitteln. Manchmal sogar mit Erfolg.

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