Generationenkonflikt bei Klimawandel, Politik, Wohlstand

68 % der Studierenden finden Deutschland generationen-ungerecht

Köln, 03. August 2022: Die neueste Studie aus der Fachkraft 2030 Studienreihe, die jobvalley, Deutschlands größte digitale Plattform rund um flexible Jobs für Studierende und Absolvent*innen, gemeinsam mit dem Department of Labour Economics der Maastricht University seit 10 Jahren gemeinsam erarbeitet, zeigt: Studierende in Deutschland sehen eine große Generationenungerechtigkeit, über verschiedene gesellschaftliche Bereiche.

68 Prozent aller Teilnehmenden beantworteten die Frage „Wie generationengerecht finden Sie Deutschland?“ mit der Antwortoption „Ungerecht – zulasten junger Generationen“. 

Die Ergebnisse zur Generationengerechtigkeit stammen aus der 19. Befragung der Studienreihe, die im September 2021 erhoben wurde. Deutschlandweit teilgenommen haben an der Befragung insgesamt rund 10.000 Studierende und Absolvent*innen. Die Ergebnisse im Überblick:

Studentische Wahrnehmung zur Generationengerechtigkeit - 5 Schlüsselaspekte im Vergleich

Die Ergebnisse im Überblick: 

Klima: 

  • 82 % der Befragten denken, dass sich ihre Elterngeneration zu wenig um den Klimaschutz gekümmert hat. 

  • Zwei Drittel fänden es gerecht, wenn sich die älteren Generationen finanziell stärker an der Erreichung der Klimaziele beteiligen, als die jüngeren. 

  • Ebenso steigt die Besorgnis mit Blick auf Folgen des Klimawandels – dazu gaben 86 % zum Zeitpunkt der Befragung an besorgt / eher besorgt zu sein. 

  • Interessant: Hier,wie auch bei fast allen anderen Punkten, zeigt sich, dass Studentinnen eher besorgt sind (90 % zu 81 % bei männlichen Studierenden) und Deutschland als ungerechter wahrnehmen als Studenten. 

Politik: 

  • Fast vier von fünf Befragten sehen die älteren Generationen derzeit als von der Politik in Deutschland wahltaktisch begünstigt an. 

  • In der Folge sieht die Mehrheit die Studierenden die junge Generation benachteiligt mit Blick auf politische Mitbestimmung und findet es ungerecht, wenn wichtige Zukunftsfragen maßgeblich von älteren Generationen entschieden werden

  • Mit Blick auf die Diskussion um die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre, sind die Studierenden gespalten: 49 % begrüßen eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre. 

Finanzielle Unabhängigkeit:

  • Zwar stimmen 56 % der Studierenden (eher) zu, dass die junge Generation der ihrer Eltern für den vorhandenen Wohlstand dankbarer sein sollten, die Sorge um die eigene finanzielle Zukunft ist aber groß.

  • 61 % sind bezüglich des Themas eigene finanzielle Unabhängigkeit (eher) besorgt.

  • Knapp die Hälfte der Studierenden (49 %) ist der Meinung, dass Deutschland bis 2040 deutlich an Wohlstand verliert.

Risiko von Altersarmut: 

  • Rund 71 % aller Befragten gaben an, (eher) besorgt zu sein, dass die finanzielle Vorsorge für das Alter nicht ausreichen könnte.

  • Eine Absicherung für das Alter, bspw. durch Immobilien scheint für die Studierenden ebenso unerreichbar: 63 % sind der Meinung, dass der Erwerb von Immobilien für sie zukünftig finanziell nicht möglich sein wird. 

  •  51 % der Teilnehmenden gehen davon aus, dass es ihnen im Alter finanziell schlechter gehen wird als ihren Eltern (51%).

Arbeit: 

  • 86 % aller Befragten schlossen sich folgender Aussage vollumfänglich oder tendenziell/eher an: „Junge und ältere Arbeitnehmende sollten sich am Arbeitsplatz viel stärker auf Augenhöhe begegnen“.

„Die Ergebnisse aus unserer Studie sind alarmierend. Die Studierenden haben große Sorgen und ein Gefühl der Ungerechtigkeit mit Blick auf so wichtige gesellschaftliche Aspekte wie den Klimawandel, politische Mitbestimmung, Wohlstand und Arbeit – und gleichzeitig haben sie den Eindruck einer gewissen Ohnmacht gegenüber der Politik, von der sie sich im Stich gelassen fühlen. Diese Zahlen stammen zudem noch aus einer Zeit vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine – seitdem hat sich die Situation in vielen Bereichen weiter verschlechtert. Gerade die Bekämpfung des Klimawandels, die für diese Generation oberste Priorität hat, rückt dieser Tage oft in den Hintergrund”, äußert sich jobvalley CEO Eckhard Köhn besorgt und ergänzt:

„Ganz praktisch zeigt sich, dass junge Menschen bereits im Studium hängen gelassen werden: Während der Corona-Pandemie haben Studierende zurecht ihren Unmut geäußert, weil sie oftmals einfach bei Maßnahmen vergessen wurden. Und auch jetzt sehen wir bspw., dass die Bafög-Reform viel zu kurz greift. Hier muss mehr passieren.” (Einen Artikel von Eckhard Köhn zur Bafög Reform finden sie hier.)

Das vollständige Whitepaper sowie alle Grafiken daraus zur freien Verfügung finden Sie hier.

Bitte melden Sie sich jederzeit bei Rückfragen zum Whitepaper, oder wenn Sie ein Interview mit jobvalley CEO Eckhard Köhn, oder Studienleiter Dr. Philipp Seegers vom Department of Labour Economics der Maastricht University wünschen.

Bei Verwendung der Studienergebnisse bitten wir um verlinkung zur entsprechenden jobvalley Seite: https://jobvalley.com/de-de/blog/wie-generationengerecht-ist-deutschland/

Über „Fachkraft 2030“ & Methodik 

Die repräsentativen Befragungen zur Studienreihe „Fachkraft 2030“ (vormals „Fachkraft 2020“) werden seit September 2012 jeweils zu Semesterbeginn durchgeführt. Das Forschungsprojekt unter der Schirmherrschaft des Department of Labour Economics der Maastricht University verfolgt das Ziel, den akademischen Bildungsdiskurs in Deutschland durch unterschiedlichste Themenkomplexe zu bereichern. Bis dato nahmen an den bundesweiten Befragungen über 370.000 Personen teil. Erhoben wird jeweils über Jobmensa, Deutschlands größte Jobbörse für Studentenjobs, welche von jobvalley betrieben wird. 

Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt, schon seit der ersten Online-Erhebung im Jahr 2012, durch das Department of Labour Economics der Maastricht University. Es gibt keine systematischen Abweichungen zwischen der deutschen Studierendenschaft und den Stichproben der hier genannten Befragungen, die Daten sind dementsprechend repräsentativ. Ausführliche Erläuterungen zur Methodik können auf den bereitgestellten Vollversionen der Studienreihe entnommen werden – gerne vermitteln wir dazu auch an Studienleiter Dr. Philipp Seegers.

Über jobvalley

Mit State of the Art HR-Tech-Lösungen ist jobvalley Vorreiter im Bereich Digital Workforce Management und führender Anbieter von Workforce as a Service (WaaS) Lösungen. jobvalley hilft Studierenden, Absolvent*innen und Young Professionals dabei so flexibel und selbstbestimmt zu arbeiten, wie sie es möchten. Jeden Monat sind mehr als 10.000 Studierende für jobvalley im Einsatz. Auf diese Weise unterstützt Deutschlands größter WaaS Anbieter für Akademiker*innen tausende Kundenunternehmen dabei zu wachsen, zu skalieren und auf die gestiegenen Anforderungen eines modernen Arbeitsmarktes einzugehen. WaaS erlaubt den Unternehmen wie den Akademiker*innen die Flexibilität, die zu ihren individuellen Ansprüchen passt: Jobeinsätze können je nach Wunsch beider Seiten skaliert werden. 2020 erzielte die Studitemps GmbH, zu der jobvalley zählt, einen Umsatz von 94,5 Mio. Euro.

Pressekontakt
Maximilian Marx
Max@peer-communication.com
jobvalley.com