27. März 2019 - Am Übergang von Hochschule zu Beruf stellen sich im Leben junger Absolventen wichtige Weichen. Wo will man zukünftig leben? Wo arbeiten? Und wo möglicherweise eine Familie gründen? Diese Fragen hat Studitemps, Deutschlands größter Personaldienstleister für Studierende, in Zusammenarbeit mit dem Department of Labour Economics der Maastricht University, 18.700 Studierende und Absolventen gestellt. Das Ergebnis: Nur Hamburg, Berlin, Bayern und Baden-Württemberg können am Übergang von der Hochschule in den Berufseinstieg mit einem positiven Wanderungs-Saldo rechnen.
Beim Übergang von der Hochschule zur Erwerbstätigkeit wandern vor allem in den neuen Bundesländern mehr Absolventen ab als zu. Größter Verlierer ist Sachsen-Anhalt mit einem Saldo von -64,0 %. Nur vier Bundesländer haben ein positives Saldo - heißt: diese Länder erhalten voraussichtlich mehr Uni-Absolventen, als sie selbst ausgebildet haben. Hamburg auf dem ersten Platz mit +159,6 %, gefolgt von Berlin mit +78,4 %. Diese Zahlen gehen aus einer neuen, repräsentativen Sonderauswertung der „Fachkraft 2030”-Studie des Personaldienstleisters Studitemps, der sich auf Jobs für Studierende spezialisiert, in Zusammenarbeit mit der Maastricht University, hervor. Rund 18.700 Studierende und Absolventen aus ganz Deutschland haben an der Studie teilgenommen. Studitemps hat errechnet: Hamburg beispielsweise erhält indirekt 1,2 Milliarden Euro jährlich von anderen Bundesländern, denn in das Land ziehen über 170.000 Absolventen für deren Ausbildung andere Bundesländer gezahlt haben.
Diese Länder erhalten mehr Absolventen, als sie Studierende ausgebildet haben:
Hamburg + 159,6 %
Berlin + 78,4 %
Bayern + 10,3 %
Baden Württemberg + 7,2 %
Für Hamburg steht bspw. ein Saldo von knapp 160 %. Das bedeutet, dass auf 100 Hamburger Studierende 260 Absolventen kommen, die nach dem Abschluss in Hamburg bleiben, oder aus anderen Bundesländern nach Hamburg ziehen. Die anderen 12 Bundesländer bilden mehr Studierende aus, als sie Absolventen anziehen bzw. im Land halten. Unter den letzten vier Plätzen finden sich drei neue Bundesländer.
Diese Länder bilden das Schlusslicht:
Sachsen-Anhalt - 64,0 %
Brandenburg - 57,1 %
Thüringen - 49,0 %
Rheinland-Pfalz - 40,1 %
Ausbildungskosten: Neue Bundesländer zahlen für Hamburg, Berlin, Bayern und Baden-Württemberg
„Aus der Studie ziehen wir zwei Schlüsse. Der Osten verliert massiv Absolventen, während Stadtstaaten und wirtschaftlich ohnehin starke Regionen gewinnen. Und: Die Wanderungsbewegungen ziehen einen indirekten Länderfinanzausgleich mit sich. Jeder Student, der in einem Bundesland ausgebildet wird, kostet das Land auch Geld. Jeder Absolvent, der nicht am Ausbildungsort bleibt, sondern in ein anderes Bundesland wechselt, überträgt damit in ihn investierte Bildungskosten. Hamburg macht dabei ein Plus von 1,1 Milliarden Euro pro Jahr. Sachsen-Anhalt investiert auf diesem Weg jährlich knapp 304 Millionen Euro, die anderen Länder zu Gute kommen”, erklärt Eckhard Köhn, CEO des Personaldienstleisters Studitemps, der sich auf Studentenjobs spezialisiert hat.
„Unternehmen und Länder müssen Studierende früh in den Arbeitsmarkt integrieren”
Um die Abwanderung von gut ausgebildeten Fachkräften zu verhindern, empfiehlt Eckhard Köhn von Studitemps, Studierende schon frühzeitig an den regionalen Arbeitsmarkt zu binden:
„Unternehmen und Länder müssen um die zukünftigen Fachkräfte werben, wenn sich diese noch in der Ausbildung befinden. Angebote für Absolventen sind wichtig, gleichzeitig müssen aber auch die Studierenden schon früh an eine Region gebunden werden. Das klappt durch attraktive und studiennahe Studentenjobs, die bereits Aufstiegschancen bieten, und durch frühzeitige Übernahmeangebote für zukünftige Absolventen. Dafür ist Studitemps ein starker Ansprechpartner. Als Arbeitgeber für monatlich 7.000 Studierende und Partner von bisher über 5000 Unternehmen, wissen wir, was Arbeitgeber bieten müssen, um Studierende und Absolventen langfristig zu halten.”
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen zum Thema Binnenmigration von Studierenden finden Sie in unserem Whitepaper oder in unserem Blogbeitrag.