Steigende Mieten, gleichbleibender Mietindex, WG nicht mehr häufigste Wohnform

So entwickelt sich der Wohnungsmarkt für Studierende

  • Studierende wohnen am häufigsten in einer eigenen Wohnung: WG zum ersten mal seit der Erhebung der Fachkraft 2030 Reihe (2012) nicht mehr die häufigste Wohnform unter Studierenden.

  • Hamburg mit durchschnittlich 525 € Warmmiete Spitzenreiter im Vergleich zu anderen Bundesländern und ebenso im Städteranking.

Teuerste Städte: Hamburg, München, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf
Günstigste Städte: Leipzig, Karlsruhe, Dortmund, Aachen, Bochum

Betrachtet wurden die nach Studierendenzahl größten 20 Städte Deutschlands. 

Zur Einordnung: Leipzigs Unterschied zum erstplatzierten Standort Hamburg beträgt fast 165 Euro pro Monat, was einer Differenz von über 31 Prozent entspricht.

  • Quadratmeterpreis und Wohnfläche: Vergleicht man den Quadratmeterpreis (warm) unter den Studentenstädten, ergibt sich ein anderes Bild. Hier liegt München auf Platz 1 – mit dem höchsten Quadratmeterpreis (knapp 26 € pro Quadratmeter warm) und der bundesweit geringsten Wohnfläche (knapp über 24 qm).

  • Mietindex: In manchen Regionen werden hohe Quadratmeterpreise durch ebenso hohe durchschnittliche Stundenlöhne für Studierende ausgeglichen. Heißt: Studierende müssen im Schnitt sogar weniger Stunden arbeiten als früher, um ihre Miete zahlen zu können. Im Mietpreisindex schneiden Hamburg, Saarland und Hessen besonders schlecht ab. Hier müssen Studierende im Schnitt die meisten Stunden für ihre Mietkosten arbeiten.

Köln, 14.04.2022: Während das Sommersemester für Studierende an den meisten Fachhochschulen bereits im März begonnen hat, starten Vorlesungen für Uni-Student*innen oftmals erst wieder Ende April. Wer im vergangenen Wintersemester kein Glück hatte mit der Wohnungssuche, für den beginnt spätestens jetzt wieder die Jagd nach WG-Zimmer, Apartment oder Studentenwohnheimplatz. Dazu gibt es gute und schlechte Nachrichten: Die Mieten sind abermals gestiegen, im Schnitt müssen Studierende trotzdem nicht mehr Stunden im Nebenjob verbringen, um die Miete zu bezahlen.

Diese Ergebnisse gehen aus der Fachkraft 2030 Studienreihe hervor, die jobvalley, Deutschlands größte digitale Plattform rund um flexible Jobs für Studierende und Absolvent*innen, gemeinsam mit dem Department of Labour Economics der Maastricht University seit 10 Jahren gemeinsam erarbeitet. Bis heute haben deutschlandweit rund 360.000 Studierende und Absolvent*innen an den Befragungen teilgenommen. Die neuesten Ergebnisse zum Wohnungsmarkt stammen aus der 18. sowie der 19. Befragung, die im März und September 2021 erhoben wurden. Deutschlandweit teilgenommen haben an beiden Befragungen insgesamt rund 22.000 Personen.

Steigende Mieten, aber auch steigende Löhne

In vielen Regionen werden recht hohe durchschnittliche Mietkosten durch ebenso hohe Stundenlöhne ausgeglichen – so zum Beispiel in Bayern. Das Bundesland ist im Warmmieten-Ranking das drittteuerste, schneidet beim Mietindex aber deutlich besser ab. Heißt: hier müssen die Studierenden im Schnitt weniger Stunden pro Monat arbeiten um ihre Miete zu begleichen als bspw. in Hamburg, Saarland, Hessen, Berlin oder NRW.

Das Saarland ist dabei ein besonderer Fall: Hier stehen vergleichsweise niedrige Mieten einem sehr schlechten durchschnittlichen Stundenlohn gegenüber. Während das studentische Lohnniveau des Saarlandes 2013 mit 9,01 € noch nah am bundesweiten Durchschnitt lag (Platz 9 im Ländervergleich), bedeuten die zuletzt gemessenen 11,11 € den geteilten letzten Platz – zusammen mit Thüringen.

Studentischer Mietindex - monatliche Arbeitszeit als Äquivalent zur absoluten Warmmiete je Bundesland Diagramm

„Seit dem Start unserer Erhebung 2012 steigt die Miete für Studierende unaufhörlich. Und trotzdem müssen sie im bundesweiten Schnitt  mit heute 35,6 Stunden rund 0,5 Stunden weniger pro Monat arbeiten, um ihre Mietkosten einzunehmen, als noch 2012. Das liegt an der insgesamt erfreulich positiven Entwicklung der Stundenlöhne für Studierende – die Löhne steigen schneller als die Mieten. Der durchschnittliche Stundenlohn für Student*innen lag im Erhebungszeitraum 2021 bei durchschnittlich 12,10 € und damit sogar bereits höher als der von der Bundesregierung angepeilte Mindestlohn von 12 € zum Ende dieses Jahres.” 

-Eckhard Köhn, CEO jobvalley

Studentische Warmmiete pro Monat je Hochschulstandort in Euro (absolut)

WG nicht mehr auf Platz 1

Das Student*innenleben wird häufig mit einer ganz bestimmten Wohnform verknüpft: Der Studenten-WG. Berühmt geworden durch die besondere Form der Kommune in den 60er und 70er Jahren, bis hin zur heute eher zweckgerichteten, geteilten Wohnung. Zum ersten Mal seit Beginn der Fachkraft 2030 Erhebungen (2012) liegt die WG jetzt nicht mehr auf Platz 1 der Wohnformen. Der größte Teil der Studierenden, 30,2 %, wohnt heute in eigenen Wohnungen – gemeint ist damit natürlich nicht (immer) die Eigentumswohnung, sondern schlicht das bewohnen einer Wohnstätte entweder alleine oder mit Partner*in.

Studentische Wohnformen - anteilige Belegung bundesweit

Warmmiete pro Quadratmeter - Städte: 

„In München leben Studierende im Schnitt auf der kleinsten Fläche – 24 Quadratmeter. Und trotzdem zahlen sie die zweithöchste Gesamt-Warmmiete (523,6 €) in Deutschland. Das kommt vom absoluten Rekord-Quadratmeterpreis (warm) von 25,9 €. Damit zahlen Münchner Student*innen fast doppelt so viel pro Quadratmeter wie Studierende in der günstigsten Stadt, Leipzig (14,1€), und leben auf 10 Quadratmetern weniger, als   Hochschüler*innen in Essen. Eine weitere Verkleinerung der Wohnfläche ist dabei für viele Studierende in Bayerns Landeshauptstadt zum einen durch den Wohnungsmarkt schlichtweg nicht möglich, zum anderen nicht immer sinnvoll, da die Regel gilt `Je kleiner die Wohnfläche, desto höher der Quadratmeterpreis´.” 

-Eckhard Köhn, CEO jobvalley

Studentische Monatsmiete in Euro pro Quadratmeter Wohnfläche - je Hochschulstandort (warm)
Studentische Monatsmiete in Euro pro Quadratmeter Wohnfläche - je Bundesland (warm)
Studentische Warmmiete pro Monate je Bundesland in Euro (absolut)

Über jobvalley

Mit State of the Art HR-Tech-Lösungen ist jobvalley Vorreiter im Bereich Digital Workforce Management und führender Anbieter von Workforce as a Service (WaaS) Lösungen. jobvalley hilft Studierenden, Absolvent*innen und Young Professionals dabei so flexibel und selbstbestimmt zu arbeiten, wie sie es möchten. Jeden Monat sind mehr als 10.000 Studierende für jobvalley im Einsatz. Auf diese Weise unterstützt Deutschlands größter WaaS Anbieter für Akademiker*innen tausende Kundenunternehmen dabei zu wachsen, zu skalieren und auf die gestiegenen Anforderungen eines modernen Arbeitsmarktes einzugehen. WaaS erlaubt den Unternehmen wie den Akademiker*innen die Flexibilität, die zu ihren individuellen Ansprüchen passt: Jobeinsätze können je nach Wunsch beider Seiten skaliert werden. 2020 erzielte die Studitemps GmbH, zu der jobvalley zählt, einen Umsatz von 94,5 Mio. Euro.

Pressekontakt
Julia Menke
+49 162 2783704
julia.menke@jobvalley.com
jobvalley.com


Über „Fachkraft 2030“ & Methodik

Die repräsentativen Befragungen zur Studienreihe „Fachkraft 2030“ (vormals „Fachkraft 2020“) werden seit September 2012 jeweils zu Semesterbeginn durchgeführt. Das Forschungsprojekt unter der Schirmherrschaft des Department of Labour Economics der Maastricht University verfolgt das Ziel, den akademischen Bildungsdiskurs in Deutschland durch unterschiedlichste Themenkomplexe zu bereichern. Bis dato nahmen an den bundesweiten Befragungen über 360.000 Personen teil. Erhoben wird jeweils über Jobmensa, Deutschlands größte Jobbörse für Studentenjobs, welche von jobvalley betrieben wird.  

Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt, schon seit der ersten Online-Erhebung im Jahr 2012, durch das Department of Labour Economics der Maastricht University. Es gibt keine systematischen Abweichungen zwischen der deutschen Studierendenschaft und den Stichproben der hier genannten Befragungen, die Daten sind dementsprechend repräsentativ. Ausführliche Erläuterungen zur Methodik können auf den bereitgestellten Vollversionen der Studienreihe entnommen werden – gerne vermitteln wir dazu auch an Studienleiter Dr. Philipp Seegers.