Die Automobilbranche gehörte schon bei der letzten Erhebung der Studienreihe “Fachkraft 2020” zu den Gewinnern im Branchenranking. Im Fokus standen dabei Branchen- und Arbeitgeberattraktivität im Kontext studentischer Karriereplanung. Und auch dieses Mal können die Branche und ihre Top-Unternehmen glänzen. Das Image ist nach wie vor gut, auch wenn nicht alle Unternehmen gleichermaßen davon profitieren können.
Die TOP-7-Arbeitgeber der Automobilindustrie sind durchschnittlich 89 Prozent der im Rahmen der siebten “Fachkraft 2020”-Erhebung befragten Studentinnen und Studenten bekannt. Damit liegt die Automobilbranche fünf Prozentpunkte hinter der erstplatzierten Einzelhandelsbranche (94 % Bekanntheit) auf Rang 4. Zum Vergleich: Die Top-7 des Maschinen- und Anlagenbaus kennen lediglich 22 Prozent der Befragungsteilnehmer.
In der vorangegangenen Erhebung der “Fachkraft 2020”-Studienreihe im März 2015 wurden 24 Branchen auf ihre Beliebtheit untersucht. Dabei wurden auch die sieben attraktivsten Arbeitgeber jeder Branche identifiziert.
Bei der Frage nach der Branchenattraktivität hat die Automobilindustrie die Nase vorne. In keiner anderen der untersuchten Branchen erfahren die Top-Unternehmen so viel Zustimmung. Durchschnittlich 62 Prozent der Befragten können sich vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten. Mit diesem Wert liegt die Automobilindustrie noch vor der zweitplatzierten Internet- und IT-Branche (56 %) und der Chemie-Sparte (47 %) auf Rang 3. Für Studierende als Arbeitgeber am wenigsten attraktiv sind die Unternehmen aus dem Telekommunikationsbereich (25 %).
Die Studienreihe „Fachkraft 2020“ untersucht zusammen mit dem Department of Labour Economics der Maastricht University seit 2012 im Rahmen von jährlich zwei bundesweiten Erhebungen die allgemeine und wirtschaftliche Lebenssituation der Studierenden in Deutschland. An der Märzerhebung 2015 nahmen über 25.000 Studierende teil. Hieraus stammen die vorliegenden Ergebnisse.
Besser geht`s nicht – BMW kennen wirklich alle
100 Prozent Bekanntheit unter den Studierenden deutscher Hochschulen – bessere Voraussetzungen für die Gewinnung von akademischem Fachkräftenachwuchs kann es nicht geben. Dabei liegt BMW allerdings nur einen Prozentpunkt vor den Konzernen Audi, Porsche und Volkswagen mit je 99 Prozent, die damit gleichsam ein sehr starkes Ergebnis erzielen können. Ebenfalls nur knapp dahinter auf Platz 5 folgt Daimler / Mercedes (97 %). Mit deutlichem Abstand und einem Bekanntheitsgrad von 75 Prozent erreicht MAN Rang 6, das Schlusslicht bildet der Tesla-Konzern (54 %).
Kaum Unterschiede unter den Top-4
BMW und Porsche können sich bei der Frage nach den interessantesten Arbeitgebern der Branche leicht absetzen. Jeweils 70 Prozent derjenigen Studierenden, die die Unternehmen kennen, können sich zudem vorstellen, nach dem Abschluss dort zu arbeiten. Tesla erreicht im Vergleich zum geringen Bekanntheitsgrad einen hohen Wert von 67 Prozent. Auch Audi liegt mit 66 Prozent nur vier Prozentpunkte hinter den Spitzenreitern BMW und Porsche. Volkswagen und Daimler / Mercedes können bei 60 und 59 Prozent der Befragten Interesse wecken, wobei bei beiden Unternehmen die Diskrepanz zwischen Bekanntheit und Beliebtheit ins Auge springt (Volkswagen: 99 vs. 60 %, Daimler / Mercedes: 97 vs. 59 %). Etwas abgeschlagen – mit lediglich 39 Prozent – landet der MAN-Konzern auf Platz 7.
Attraktivste Rahmenbedingungen für die Karriere
Die Branche erzielt durchgängig gute bis sehr gute Werte bei der Einschätzung relevanter studentischer Jobwahlkriterien. In fünf Fällen – Ausbildung / Weiterbildung, Organisation / Führungsstil, Internationales Profil, Work-Life-Modelle sowie Freizeit- / Sportangebot – verzeichnet die Branche Höchstwerte. Lediglich hinsichtlich Chancengleichheit / Diversity sehen die Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer noch Luft nach oben.
Fazit von Studitemps: Die Automobilindustrie muss sich um Fachkräftenachwuchs derzeit keine Sorgen machen. Das Image ist anhaltend gut, wie die Detailanalyse der Studie “Fachkraft 2020” zeigt. Der mittlere Wert hinsichtlich des Kriteriums Chancengleichheit / Diversity könnte jedoch mit Blick auf zukünftige Arbeitnehmerinnen ein Ansporn sein, frühzeitig auch weibliche Studierende von ihren Karriereoptionen in der Automobilbranche zu überzeugen – zum Beispiel mit gezielten Angeboten für studentische Nebenjobs oder Praktika. Dann könnten sich auch Studentinnen “on the job” von den attraktiven Rahmenbedingungen überzeugen und erste Schritte auf dem Weg zu einer Karriere in der Automobilbranche gehen.